Blasinstrumente
Bei den Blasinstrumenten unterscheiden wir die zwei Kategorien Holzblasinstrumente und Blechblasinstrumente:
Holzblasinstrumente
Blockflöte
Kinder ab dem Alter von etwa sechs Jahren erlernen im Gruppen- oder Einzelunterricht zunächst das Spielen der Sopranblockflöte, mit zunehmender Körpergröße und dem entsprechenden Können kommen später andere Instrumente der Blockflötenfamilie - Alt-, Tenor- und Bassblockflöte- hinzu, woraus sich vielfältige Möglichkeiten des Solo- und Ensemblespielens ergeben.
Ältere Anfänger oder Wiedereinsteiger können den Unterricht auch mit der Altblockflöte, dem Hauptinstrument der Blockflötenliteratur, beginnen.
Ohne den „Umweg“ über einen komplizierten Ansatz wird bei der Blockflöte der Atemstrom direkt in Musik verwandelt. Das Instrument ist dem Spieler sehr nah, die Schwingungen sind in den Fingern zu spüren. So wird die Musik zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Ziel ist es, mit Anfängern und fortgeschrittenen Schülern die vielfältige Solo- und Ensembleliteratur der verschiedenen Epochen kennenzulernen und zu erarbeiten und die musikalische Persönlichkeit zu entwickeln.
Die Blockflöte ist eines der ältesten Instrumente der Menschheit – schon vor etwa 35.000 Jahren spielten Mammutjäger Blockflöte! Belegt ist die Blockflöte als Begleitinstrument der Gaukler und Straßensänger des Mittelalters; während der Renaissance avancierte sie zum Consort- und Soloinstrument an Hof- und Adelskapellen. Im Zeitalter des Barock war die Blockflöte als Solo-, Ensemble- und auch Orchesterinstrument weit verbreitet. Komponisten wie Händel, Telemann, Vivaldi, Purcell und Bach schrieben z.T. hochvirtuose Musik für dieses Instrument. Durch bahnbrechende Entwicklungen im Instrumentenbau, die dem veränderten Zeitgeschmack Rechnung trugen, verlor die Blockflöte an Bedeutung, bis sie schließlich im 20. Jahrhundert von Musikern und Komponisten wiederentdeckt wurde.
Die Blockflöte wird als Familie gebaut – vom nur etwa 16 cm kleinen Garkleinflötlein bis zur 2 Meter großen Subbassblockflöte gibt es die Blockflöte in 8 verschiedenen Größen und Tonlagen.
Querflöte
Die Querflöte gehört zur Familie der Holzblasinstrumente. Sie hat eine lange Geschichte, so dass es aus vielen Epochen interessante Literatur vom virtuosen Solo bis zu mehrstimmigen Ensemblestücken gibt. Sie bereichert den Orchesterklang durch ihren hellen und strahlenden Ton.
Der Ton muss vom Spieler selber geformt werden, was das Besondere dieses Instrumentes ausmacht, aber auch eine Herausforderung darstellt. Mit viel Übung hat sie ein Klangspektrum vom zarten Piano bis zum kräftigen Forte.
Für kleinere Kinder gibt es Instrumente mit gebogenem Kopfstück. Dadurch ist es möglich auch schon im Grundschulalter mit der Querflöte zu beginnen.
Zur Familie der Querflöte gehört auch die Pikkoloflöte für die hohen Töne und die Alt- bzw. Bassquerflöte für die tiefe Lage. Diese Flöten haben aber ein höheres Gewicht und sind deshalb „schwerer“ zu spielen.
Die Traversflöte
Die Querflöte, die in der Barockzeit und in der Klassik gespielt wurde, wird auch als „Traversflöte“ bezeichnet. Sie ist das passende Instrument für die Musik von Händel bis Mozart. Die Traversflöte wird aus Holz gebaut, hat sechs Grifflöcher und eine Klappe und ähnelt in ihrer Griffweise der Blockflöte. Ihr Klang ist etwas leiser aber sehr farbenreich und wärmer als bei einer modernen Querflöte aus Metall. Auf Grund des kleineren Mundloches ist es etwas schwieriger, auf der Traversflöte spielen.
Klarinette
Die Klarinette gehört zur Familie der Holzblasinstrumente. Sie wird zumeist aus dunklen Hölzern wie Grenadill gebaut und wie beim Saxophon erfolgt die Tonerzeugung durch ein einfaches Rohrblatt, das in Schwingung versetzt wird. Man unterscheidet heute – von hoch nach tief geordnetzwischen Es-, C-, B- und A-Klarinette, Alt- und Kontraltklarinette Bassetthorn sowie Bass- und Kontrabassklarinette. Am meisten verbreitet sind B- und A- Klarinetten.
Literatur und Einsatzmöglichkeiten
Die originale Literatur erstreckt sich von der frühklassischen Musik bis zur Moderne, wobei die romatische Epoche, für die im Klang sehr wandlungsfähige Klarinette eine große Rolle spielte.Das Instrument hat zudem einen festen Platz im Bereich der Volks- und Popularmusik und ist durch seine Wandlungsfähigkeit in vielen Musikstilen zu Hause (Dixieland-, Swing- oder Klezmer- Musik). Zudem findet man die Klarinette im Sinfonieorchester, im Blasorchester, in der Kammermusik, in der Sololiteratur und in beliebigen Formationen.
Voraussetzungen für das Erlernen der Klarinette
Die wichtigste Voraussetzung für das Erlernen des Instrumentes, ist es Spaß am Klang der Klarinette zu haben und die Musik zu mögen, die man auf ihr spielen kann. Das Einstiegsalter auf der normalen „B-Klarinette“ liegt bei ca 10 Jahren, evtl. kann bereits früher mit dem Instrument begonnen werden, wenn man für das Greifen des Instrumentes groß genug ist. Dies läßt sich in einem persönlichen Gespräch mit der Fachlehrkraft klären. Zudem gibt es seit einigen Jahren die Neuentwicklung einer Kinderklarinette in B, die speziell für kleine Hände entwickelt wurde. Der Wechsel auf eine normale B-Klarinette erfordert kein Umlernen. Kinderklarinetten können, ebenso wie „normale“ B-Klarinetten, an der Musikschule für einen begrenzten Zeitraum ausgeliehen werden. Der Unterricht ist für alle Altersklassen offen und somit auch für erwachsene Interessenten. In Aurich und Norden können fortgeschrittene SchülerInnen jeglichen Alters im Klarinettenensemble mitspielen. Aurich bietet zusätzlich noch die Möglichkeit zur Teilnahme im musikschuleigenen Blasorchester.
Saxophon
Auch wenn es ganz golden glänzt, gehört das Saxophon zu den Holzblasinstrumenten, denn die Klangerzeugung funktioniert ähnlich wie bei der Klarinette über ein dünnes Bambusrohrblatt. Erfunden wurde das Saxophon erst 1840 von Adolphe Sax - daher Sax-ophon -, damit ist es eines der jüngsten Instrumente. Mit einem Saxophon könnt ihr in Blues, Jazz und Pop Bands spielen, in gemischten Bläserensembles mitwirken und natürlich auch in der Big Band mitspielen.
Einstiegsalter: etwa 8 Jahre
Mitspielen: Orchester, Big Band
Blechblasinstrumente
Die Blechblasinstrumente sind Instrumente mit den vielseitigsten Erscheinungsformen und Einsatzgebieten. Ob als Solo- oder Ensembleinstrument, im klassischen Orchester oder auch in Pop- und Jazz-Bands – überall sind sie anzutreffen. So lässt sich jeder Musikgeschmack verwirklichen.
Trompete
Mit dem Trompetenunterricht kann im Alter von etwa 6 Jahren begonnen werden. Die Musikschule besitzt Kindertrompeten (Kornette) und normale B-Trompeten, die gegen Gebühr und Verfügbarkeit entliehen werden können. Der Unterricht findet als Einzelunterricht oder in 2er- und 3er-Gruppen statt.
Tenorhorn
Das Tenorhorn gehört wie auch das etwas größer ausfallende Bariton zu den tiefer klingenden Blechblasinstrumenten. Der Klang des Instruments ist angenehm weich und das Spiel lässt sich im Vergleich zu anderen Blechblasinstrumenten verhältnismäßig leicht erlernen. Daher eignet sich das Tenorhorn gut als Einstiegsinstrument, besonders dann, wenn man später die deutlich größere Tuba erlernen möchte. Darüber hinaus haben diese Instrumente einen festen Platz in kleinen und großen Blasmusikformationen sowie in gemischten Musikensembles.
Horn/Waldhorn
Tiefe Blechblasinstrumente
Zu den tiefen Blechblasinstrumenten gehören unter anderem Posaune, Euphonium und Tuba. Diese Instrumente sind Teil der Familie der Blechblasinstrumente. Ihr Tonumfang liegt etwa eine Oktave unter dem der Trompete. Wie die Trompete haben auch Euphonium und Tuba Ventile, um die Töne zu verändern. Dafür hat die Posaune einen Zug. Tiefe Blechblasinstrumente begleiten nicht nur andere Instrumente, sondern spielen auch häufig Melodien. Das Instrumentarium der tiefen Blechbläser bietet eine Vielfalt musikalischer Möglichkeiten von Ensembles in der klassischen Musik bis zu Pop und Rock.
Posaune
Die Posaune ist am weitesten verbreitet in ihrer Form als Zugposaune. Das bereits im 15. Jahrhundert entwickelte U-förmige Zugsystem erlaubte erstmals das Spielen der kompletten chromatischen Tonleiter bis in den Bass hinunter. Tonveränderungen lassen zudem auch stufenlos gleitend erzeugen. Ihr Klang ist sehr markant und trotzdem sehr edel und majestätisch. Sowohl kraftvolle als auch äußerst leise spielbare Töne charakterisieren die dynamische Bandbreite dieses Instruments. Ein gutes Gehör ist beim Erlernen der Posaune von Vorteil, denn die Tonhöhen sind nicht festliegend wie zum Beispiel beim Klavier.
Tuba
Das größte und tiefste aus der Familie der Blechblasinstrumente ist die Tuba. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man in der Regel erst später in den Tubaunterricht einsteigt. Jüngere Schüler können zur Vorbereitung gut am Tenorhorn beginnen und dann umsteigen, da die Griffabfolgen der Ventile identisch sind. Einsatzgebiete der Tuba sind generell alle Ensembles, in denen Blechblasinstrumente mitwirken, allen voran das Blasorchester oder kleinere Blechbläserformationen.

